MaK - 1. Generation
Nach dem Zweiten Weltkrieg bestand bei den meisten Bahnen in Deutschland ein starker Erneuerungsbedarf. Einerseits sollten die zahlreichen Dampfloks ersetzt werden, andererseits mußte dem wieder steigenden Transportaufkommen Rechnung getragen werden.
Fast alle deutschen Lokomotivhersteller entwickelten damals Typenprogramme für standardisierte Diesellokomotiven. Typisch war dabei noch die Leistungsübertragung über Blindwelle und Kuppelstangen, da die Technik der Gelenkwellen sich noch im Entwicklungsstadium befand.
Den größten Bekanntheitsgrad erlangten die vierachsigen Stangenloks des ersten Typenprogramms. Wegen des langen Achsstandes waren die äußeren Radsätze mit Beugniot-Hebeln verbunden und seitenverschiebbar gelagert, um eine guten Kurvengängigkeit zu gewährleisten.
Während es anfänglich zwei verschieden Fahrwerke für die unterschiedlichen Leistungsklassen gab, so wurden ab 1957 auch die kleineren Loks mit dem längeren Fahrgestell der leistungsstärkeren Loks ausgeführt. Ein weiteres Merkmal der älteren Bauart sind die fehlenden Sonnenschutzdächer, was den Lokomotiven den Spitznamen "Glatzköpfe" einbrachte.
Aus der 600 D in ihrer ursprünglichen, kurzen Bauform wurde die V 65 für die DB entwickelt, deren weitere Beschaffung aber zugunsten der V 100 unterblieb.
Ab Mitte der 1970er Jahre begann der Stern der Stangenlokomotiven in Deutschland zu sinken. Zahlreiche der gebrauchten Maschinen fanden aber eine zweite Heimat im Bauzugdienst in Italien, wo ein Großteil auch heute noch in Dienst steht.