Deutsche Bundesbahn - V 90 P / 291
Noch bevor die Serienfertigung der Bundesbahn-V 90 begann, baute MaK auf eigene Rechnung fünf weitere Vorserienloks, die weitgehend bereits der V 90-Serie entsprachen, aber mit einem MaK-Motor des Typs MaK 8M 282 AKB ausgerüstet wurden. Ziel dieser Entwicklung war es, das hauseigene zweite Typenprogramm um eine leistungsstarke Lok zu ergänzen, da die G 1100 BB als größte Variante nur über eine Leistung von 1100 PS verfügte. Zur besonderen Kennzeichnung erhielten die fünf Maschinen die Bezeichnung V 90 P (P wie Privatbahn) und die Nummern V 90 P 01 bis V 90 P 05 (Fabriknummern 1000389 - 1000393).
Zunächst wurde ein umfangreiches Testprogramm absolviert, wobei die Loks auch im schwedischen Winter eingesetzt wurden. Wegen der (abgesehen vom Motor) sehr bundesbahntypischen Detailausstattung (z. B. Bordelektrik in 110 V statt 24 V) folgten jedoch keine Bestellungen der Privatbahnen. Lediglich die V 90 P 01 und V 90 P 02 wurden von der Dortmunder Eisenbahn übernommen.
Anstelle der ursprünglichen Zielgruppe begann sich aber die DB selbst für die V 90 P zu interessieren, da sie auch eine leistungsfähige Rangierlok für die Seehäfen Hamburg, Bremen und Emden benötigte und für diese Aufgaben der MaK-motorisierten V 90-Variante aufgeschlossen gegenüber stand. Die DB mietete die Loks V 90 P 03 bis 05 an und reihte sie als V 90 901 bis 903 in ihren Bestand ein. 1972 übernahm sie die Loks, jetzt als 291 901 bis 903 bezeichnet, in ihr Eigentum.
Ab 1974 folgte die Ausieferung der etwas leichteren Serienloks, die nun als 291 001 ff. bezeichnet wurden. Von den insgesamt hundert Serienloks kam der größte Teil aus Kiel, nur eine kleine Serie von zehn Loks wurde von Jung gebaut.
Für die Privatbahnen, für die die V 90 P als ursprüngliche Zielgruppe eigentlich ausgelegt war, wurde aus der V 90 P schließlich die in 16 Exemplaren gebaute Sonderbauform G 1600 BB entwickelt.
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