MaK - G 320 B
Unter der Bezeichnung G 320 B wurden die zweiachsigen Lokomotiven des 2. Typenprogramms gebaut. Letztlich handelte es sich dabei aber um drei sehr unterschiedliche Lokomotiven.Die G 320 B war wie ihre großen Schwestern eine vollständige Neuentwicklung. In der ersten Ausführung kamen ein Dieselmotor von Mercedes-Benz und ein hydrodynamisches Getriebe von Hurth zum Einsatz. Von dieser Version wurden innerhalb eines Jahres fünf Lokomotiven gebaut, wobei sich die letzte durch ihre Explosionsschutzeinrichtung von der übrigen Serie unterschied. Kaum in Betrieb, gab es mit den Lokomotiven Probleme. Insbesondere das Getriebe erwies sich als sehr störanfällig. Es wurde entschieden, die G 320 B grundlegend zu überarbeiten.
Nicht zuletzt wegen der technischen Probleme wurden einige der ersten G 320 B bei ihren Käufern nicht alt. Die Jülicher Kreisbahn tauschte ihre Lok nach nur zwei Jahren gegen eine Maschine der überarbeiteten Version. Die beiden Loks der Rhein-Sieg-Kreis-Eisenbahn wurden nach fünf Jahren durch G 700 C ersetzt und gelangten nach Italien.
Bei der Überarbeitung wurde die G 320 B in diversen Punkten geändert. Wegen der schlechten Erfahrungen mit dem Getriebe kam nun eines des bewährten Lieferanten Voith zum Einsatz. Dabei wurden diese Lokomotiven grundsätzlich mit einer Stufe für Strecken- und Rangiergang ausgestattet. Auch äußerlich unterschieden sich die neuen Loks von ihren Vorgängern. Das charakteristische Führerhaus mit der Verjüngung im unteren Bereich wich nun dem bei den größeren Loks des 2. Typenprogramms verwendeten. Auch diese Variante der G 320 B brachte es nicht auf große Stückzahlen. Lediglich sechs Maschinen wurden gebaut, davon vier für die Stahlindustrie in Luxemburg.
Nach drei Jahren Pause verließ 1974 abermals eine Serie von sechs G 320 B die Produktionshallen in Kiel. Auch diesmal ist die Lok zuvor gründlich überarbeitet worden. Diese Überarbeitung kam letztlich einer Neuentwicklung gleich. Die neue Version wurde speziell für den einzigen Kunden, das Werk Bochum der Krupp Stahl AG, entwickelt. Dabei wurde die G 320 B den Bedürfnissen des dortigen Rangierdienstes angepasst; insbesondere wurde sie deutlich verkürzt. Der Motor kam nun von Deutz und hatte eine erheblich geringere Leistung als die Motoren der Vorgänger. Eine wesentliche Neuerung steckte im Getriebe; hier kam ein damals neu entwickeltes Reversiergetriebe zum Einsatz.
Technische Daten
Fahrzeug | |||
Spurweite | 1435 mm | 1435 mm | 1435 mm |
Bauart | B-dh | B-dh | B-dh |
Länge über Puffer | 8340 mm | 8450 mm | 7240 mm |
Achsstand | ? | 3360 mm | 3100 mm |
größte Breite | ? | 3000 mm | 3100 mm |
größte Höhe über Schienenoberkante | ? | 4100 mm | 4220 mm |
Raddurchmesser neu | 950 mm - 1000 mm | 950 mm - 1000 mm | 1000 mm |
kleinster befahrbarer Gleisbogen | 40 m | 40 m | 40 m |
Dienstgewicht | 36 - 40 t | 36 - 40 t | 40 t | Kraftstoffvorrat | ? | 1300 l | ? |
Motor | |||
Hersteller | Mercedes-Benz | Mercedes-Benz | Deutz |
Typ | MB 846 Ab | MB 846 Ab | F 12 L 413 |
Leistung | 340 PS (252 kW) | 350 PS (259 kW) | 275 PS (204 kW) |
Drehzahl | 1600 1/min | 1600 1/min | 2400 1/min |
Getriebe | |||
Hersteller | Hurth | Voith | Voith |
Typ | PA 348 | L 320 U | L 2r4 U |
Höchstgeschwindigkeit | 40 km/h | 33 / 60 km/h | 33 km/h |
Baujahre | 1965 - 1966 | 1967 - 1971 | 1974 |
gebaute Stückzahl | 5 | 6 | 6 |
Lieferliste Version mit Hurth-Getriebe
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Lieferliste lange Version mit Voith-Getriebe
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Lieferliste kurze Version mit Voith-Getriebe
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