Bei einem Teil der Loks wurde eine um 1000 höhere Fabriknummer verwendet, während die entsprechende Nummer innerhalb der normalen Reihe frei geblieben ist. Bei den beiden 1959 gebauten Maschinen verzichtete man auf diese Besonderheit und vergab Fabriknummern aus der laufenden Serie.
Unklar ist, ob drei oder vier Lokomotiven gebaut wurden. Die Spur des 1956 gebauten Prototyps vom Typ 400 C verliert sich; eventuell diente er als Basis für den Bau der 500 C. Einsätze außerhalb des Werkes und Bilddokumente sind bisher nicht bekannt.
Mit der Typenbezeichnung 400 BB baute MaK 1959 eine vierachsige Drehgestellok mit einer Leistung von 2x 200 PS. Sie war in einer Spurweite von 860 mm ausgeführt und wurde an die Alsen'sche Portland-Cementfabrik in Lägerdorf geliefert. Von hier gelangte sie über die Kleinbahn Leer-Aurich-Wittmund (wo sie auf 1000 mm umgespurt wurde) und die Brohltalbahn schließlich 1989 in die Schweiz. Hier sollte sie bei der Rhätischen Bahn Abraumzüge im Rahmen eines Tunnelbauprojekts befördern. Wegen technischer Probleme unterblieben diese Einsätze jedoch, und sie wurde lediglich als Rangierlok in einigen Bahnhöfen eingesetzt, wobei sie sich aber nicht bewährte. Nach längerer Abstellzeit und einem grundlegenden Umbau kehrte sie 1999 in den Betriebsdienst zurück. Sie steht auch im Jahre 2005 noch im aktiven Dienst. Nähere Informationen zu dem Umbau enthält ein Beitrag von Hans Furgler, den uns der Autor zur Verfügung gestellt hat.
Die 500 C ähnelt der 400 BB. Auch sie besitzt zwei Motoren und die relativ modern wirkenden Aufbauten, wurde aber auf einem dreiachsigen Fahrwerk aufgebaut. Zur Kraftübertragung wurden Gelenkwellen benutzt. Eventuell wurde sie aus dem Prototypen, der 400 C, umgebaut.
Die Maschine wurde an die Werkbahn Wolff in Bomlitz bei Walsrode geliefert. Dort blieb sie bis 1969, bevor sie nach einem Einsatz als Leihlok in Ilsede nach Italien verkauft wurde. Sie konnte noch im Mai 2005 in Genua angetroffen werden.
Ihr folgte noch eine weitere 500 C, die "kapspurig" (1067 mm) ausgeführt und an eine Bahn in Norwegen geliefert wurde.
Lokomotivtyp | 400 C | 400 BB | 500 C | |
Spurweite | 1435 mm | 860 mm | 1067 mm | 1435 mm |
Achsfolge | C | B´B´ | C | |
Länge über Puffer | 8375 mm | 9680 mm | 8375 mm | |
Gesamtachsstand | 3350 mm | 5860 mm | 3350 mm | |
Drehzapfenabstand | - | 4080 mm | - | |
Drehgestellachsstand | - | 1700 mm | - | |
größte Breite | 3080 mm | 2445 mm | 3080 mm | |
größte Höhe über Schienenoberkante | 3767 mm | 3400 mm | 3767 mm | |
Raddurchmesser neu | 950 mm | 850 mm | 950 mm | |
kleinster befahrbarer Gleisbogen | 50 m | 50 m | ||
Dienstgewicht | 39 - 45 t | 36 t | 39 - 45 t | |
Dieselmotor | 2x RHS518A | 2x RHS518S | 2x RHS518A | |
Dieselmotorhersteller | MWM | |||
Dieselmotorleistung | 2x 147 kW (2x 200 PS) | 2x 184 kW (2x 250 PS) | ||
Dieselmotordrehzahl | 1800 1/min | |||
Getriebe | ||||
Getriebehersteller | Twin Disc | |||
Höchstgeschwindigkeit | 56 km/h | 30 km/h | 59 km/h | |
Kraftstoffvorrat | 1200 l | 2000 l | 1200 l | |
Baujahr | 1956 | 1959 | 1960 | 1959 |
gebaute Stückzahl | 1 | 1 | 1 | 1 |
|
Aus dem Rahmen fallen nachfolgende fünf Loks, die selbstredend keine "Loks aus Kiel" sind, sondern vom badischen Hersteller Gmeinder gebaut wurden. Sie wurden in diese Liste aufgenommen, da es sich um Lizenzbauten der MaK-Type 400 BB handelt, somit also eine "Kieler Konstruktion" darstellen.
Für den Bau moderner Fahrzeuge, die die Existenz mehrerer Schmalspurbahnen in Baden-Württemberg langfristig sichern sollten, stellte das Land 1963 beachtliche Fördermittel zur Verfügung. Dementsprechend durfte die Deutsche Bundesbahn als Betreiberin der Bahnen die Loks nicht in Kiel bauen lassen, sondern musste den "heimischen" Hersteller Gmeinder im badischen Mosbach beauftragen.
Die fünf Loks sind im Wesentlichen baugleich und besitzen jeweils zwei MWM-Dieselmotoren mit 199 kW Leistung. Die drei als V 51 ausgelieferten Maschinen waren für eine Spurweite von 750 mm gebaut, die als V 52 für 1.000 mm. Sie wurden 1964 ausgeliefert und an die Schmalspurbahnen Bad Schussenried - Buchau, Warthausen - Ochsenhausen, Marbach - Heilbronn sowie Mosbach - Mudau ausgeliefert, wo die bislang ausschließlich eingesetzten Dampflokomotiven dringend ersetzt werden mussten. Rückwirkend betrachtet konnte allerdings nur Warthausen - Ochsenhausen durch die neuen Loks "gerettet" werden, alle übrigen Bahnen wurden trotz der Investitionen bis 1973 eingestellt und abgebaut.
Für Warthausen - Ochsenhausen blieben die Loks V 51 902 und 903 (ab 1968: 251 902 und 903) bis 1983 im aktiven Einsatz bei der Deutschen Bundesbahn. Die übrigen Maschinen wurden 1971 und 1974 verkauft, wobei die beiden V 52er wegen der Zweckbindung der Investitionsmittel zunächst umgespurt bei badischen Privatbahnen zum Einsatz kamen. Bis auf V 51 902, die sich heute in einer Privatsammlung befindet, wurden alle Maschinen in das Ausland verkauft. V 51 901 und 903 kehrten 1998 und 2009 wieder nach Deutschland zurück und stehen bei der Rügenschen Bäderbahn (Putbus - Göhren) und der Öchsle Bahn-AG (Warthausen - Ochsenhausen) zwischenzeitlich wieder im Einsatz.
|
Lokomotivtyp | V 51 | V 52 | ||||
Spurweite | 750 mm | 1000 mm | ||||
Achsfolge | B´B´ | |||||
Länge über Puffer | 9810 mm | 9780 mm | ||||
Gesamtachsstand | 5860 mm | |||||
Drehzapfenabstand | 4080 mm | |||||
Drehgestellachsstand | 1700 mm | |||||
größte Breite | 2400 mm | |||||
größte Höhe über Schienenoberkante | 3484 mm | |||||
Raddurchmesser neu | 850 mm | |||||
kleinster befahrbarer Gleisbogen | 70 m | |||||
Dienstgewicht | 39 t | |||||
Dieselmotor | 2x trHS518A | |||||
Dieselmotorhersteller | MWM | |||||
Dieselmotorleistung | 2x 198 kW (2x 270 PS) | |||||
Dieselmotordrehzahl | 1800 1/min | |||||
Getriebe | ||||||
Getriebehersteller | Twin Disc | |||||
Höchstgeschwindigkeit | 40 km/h | |||||
Kraftstoffvorrat | 1800 l | |||||
Baujahr | 1964 | |||||
gebaute Stückzahl | 3 | 2 |