Im Kapitel Firmengeschichten wird bereits von der schwierigen Situation berichtet, in der sich die ehemaligen Rüstungsbetriebe nach dem Ersten Weltkrieg befanden. Nach den Maßgaben des Versailler Vertrages durften diese ehemaligen Staatsbetriebe weiterbestehen, wenn sie auf zivile Produktion umstellen würden. Auf der Suche nach nicht-militärischen Produkten des Maschinenbaus wandte man sich bei der jetzt als "Deutsche Werke AG, Werft Kiel" firmierenden ehemaligen Torpedowerft nicht nur dem Schiffsbau, sondern auch dem Triebwagenbau zu, der gerade einen ersten Boom erlebte. Ein Grund war die Verwendbarkeit der noch aus nicht fertiggestellten Rüstungsaufträgen (Schnellboote) vorliegenden Mercedes-Motoren. Diese "Restbestände" wurden in den ersten Triebwagen verbaut. Nach kurzer Zeit ging man allerdings dazu über, Motoren selbst zu fertigen. Die Getriebe stammten von Anfang an aus eigener Produktion.
Den Einstieg in die Diesellokfertigung bei DWK bildete 1931 der Bau von drei Lokomotiven, dem ein Auftrag über 33 Schmal- und Normalspurlokomotiven für Russland folgte. Aus diesen Anfängeren heraus entwickelte DWK bis 1935 ein komplettes Typenprogramm zwei- und dreiachsiger Diesellokomotiven mit Leistungen zwischen 55 und 200 PS. Auch diesen Lokomotivkonstruktionen lag ein Baukastenprinzip wie beim Triebwagenbau zugrunde. Durch Verwendung unterschiedlicher Motoren und Getriebe entstand aber eine erhebliche Typenvielfalt auch bei Maschinen der gleichen Leistung. Die Fahrzeuge wurden in unterschiedlichen Spurweiten geliefert.
Beim Zweiten Typenprogramm von 1938 wurde wesentlich deutlicher auf die Standardisierung geachtet, so dass sich Fahrzeuge eines Typs nur durch das nach Kundenwunsch variierende Dienstgewicht und Sonderausstattungen unterschied. Ebenso wurden die Leistungen nach oben verschoben. Schmalspurige Fahrzeuge wurden nicht mehr angeboten. Von diesem Typenprogramm wurden auch deutlich mehr Fahrzeuge gebaut, die zum größten Teil sofort in den militärischen Dienst gelangten.
Während des Zweiten Weltkrieges waren die Deutschen Werke Kiel mit dem Bau eigener Loktypen für die Wehrmacht stark eingebunden, so dass sich diese Firma zunächst nicht am Bau des Einheitslokprogramms für die Wehrmacht beteiligte. Erst ab 1943 begann auch bei dem Kieler Hersteller der Bau der WR 360 C 14, als Produktionsmengen aus anderen Lokfabriken verlegt werden mussten. Bis zum Ende des Krieges wurden fünf Loks dieses Typs ausgeliefert.